Katja Grandpierre sieht sich als Sammlerin zufälliger Eindrücke und Erfahrungen von Strömungen unserer Zeit, die sie in ihren Bildern verarbeitet. Parallelen, Widersprüche und Überlagerungen einer volatilen Gesellschaft werden in ihren Arbeiten sichtbar. Und ge-nauso verwirrend und komplex wie diese Zeitströmungen erscheinen ihre Bilder auf den ersten Blick, wenn sich Licht, Linien, Vorder- und Hintergrund sich über- oder ineinander
schieben. Motive zerfallen und lösen sich auf, um dann an anderer Stelle kraftvoll wieder aufzutauchen. Gegenständlichkeit und Abstraktion wechseln sich ab und werden durch Linien unterbrochen,
die Übergänge markieren und die Situationen in der Schwebe halten. In dieser Mehrdeutigkeit liegt die typische, aber kaum zu bestimmende Natur der Strö-
mungen unserer Zeit.